Buddhas vier Regeln zur rechten Rede lauten:
Nicht lügen - die Wahrheit sprechen
Nicht hinterfragen - Verbindung herstellen
Nicht grob sprechen - liebevolle Worte nutzen
Nicht schwätzen - sinnvoll reden
Zum Beginn der Übung ist man damit beschäftigt, diese Redeweisen zu vermeiden, man achtet auf das, was man tun soll.
Bei fortgeschrittener Übung richtet man sich immer mehr auf das positive Ziel aus. Man möchte das Herz des Gegenübers zum Wohl des anderen und zum eigenen Wohl erreichen, man möchte es berühren und heilsam wirken.
Metta ist eine Lebenshaltung, eine bewusst herzliche Einstellung zu aller Erfahrung. Unsere Sprache vermittelt unser Erleben. Wenn im Mittelpunkt unseres Erlebens das Bemühen um Wohlwollen und Herzenswärme steht, dann wird unsere Sprache zur Stimme unseres Herzens. Egal, ob wir zu uns selbst oder zum anderen sprechen, unsere Worte richten sich an das Herz, fliessen von Herz zu Herz.
Die vier Regeln zu Rechten Rede unter Einbeziehung der Metta-Übung lauten
(nach Dr. Hellmuth Hecker, die Ethik des Buddha, Hamburg 1976)
1. Wenn ich vom Herzen her spreche, kann ich nur die Wahrheit sagen, das Herz duldet keinen Betrug, keine Lüge.
2. Wenn ich von Herzen spreche, ist Versöhnlichkeit und Verbindlichkeit mein oberstes Ziel, da kommt es mir nicht in den Sinn, durch " hinter dem Rücken reden" andere zu entzweien.
3. Wenn ich das Herz eines anderen Menschen erreichen möchte, dann möchte das auch in einer milden Sprache, in rührenden Worten zum Ausdruck kommen. Gegenüber groben Worten verschliesst sich jedes Herz.
4. Wenn es mein Ziel ist, das Herz eines anderen zu erreichen, dann ist das, was ich zu sagen habe, nicht oberflächlich-plapperhaft. Der Inhalt ist wesentlich, sinnvoll, zum Wohl aller Beteiligten wirksam.
www.mariemannschatz.de
Jack Kornfield schreibt,(buddhistischer Meditationslehrer )
" Mein Lehrer Ajahn Jumnien,der aus dem Waldkloster im Süden Thailands stammt, kommt seit sechs Jahren nach Spirit Rock. Zu seinem grossen Tempel pilgern viele Menschen. Er ist ein sehr berühmter, charismatischer Lehrer, lebt selbst aber sehr bescheiden. Wenn er uns besucht,dann wird er von einem , höchstens zwei Mönchen begleitet, keine Diener, und er sagt:"Wenn mir Menschen Nahrung anbieten, dann esse ich und bin glücklich.
Wenn niemand etwas bringt, dann faste ich, bin sowieso zu dick.
Das ist auch in Ordnung.
Wenn jemand ein Auto besorgt, um mir die Gegend zu zeigen, ist das in Ordnung.
Wenn mich niemand mitnehmen will, dann kann ich meditieren und bin glücklich.
Wenn mich Leute aufsuchen, so kann ich sie unterweisen.Das ist sehr gut.
Wenn niemand kommt, dann kann ich meditieren.
Auch das ist gut."
Thich Nhat Hanh
(aus dem Buch: Sei liebevoll umarmt)
Und doch begehen jeden Tag Menschen aufgrund solcher Gefühle Selbstmord, weil sie nicht wissen, wie sie mit ihren Emotionen umgehen sollen.
Sie glauben, der einzige Weg, dem Leiden zu entkommen, ist sich umzubringen.
Gefühle ergreifen uns oft wie ein Orkan. Schauen wir auf einen Baum, der in einem Sturm steht: die Aeste werden im Wind hin und her geworfen.
Doch der Stamm ist fest verwurzelt.
Wenn uns ein solcher Sturm ergreift, sollten wir nicht in unseren Kopf gehen, wo unsere Gedanken umherwirbeln wie die Blätter im Wind.
Setzen wir uns ruhig hin und legen die Hände auf unseren Bauch.
Wir spüren, wie sich die Bauchdecke mit dem Einatmen hebt und mit dem Ausatmen senkt.